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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz – Januar 2024

Aktuelle Nachrichten aus der Kantonsregierung, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft

Bericht

Foto oben: Die Rigi Bahnen sind nach den schwierigen Coronajahren auf Rekordkurs. Bild PD

 

Wirtschaftsspiegel Januar 2024

Zusammengestellt von Franz Steinegger


Kanton

Rigi Bahnen steigern ihren Umsatz um 15 Prozent

«Es zeichnet sich ab, dass 2023 ein erfolgreiches Jahr wird», halten CEO Frédéric Füssenich und Verwaltungsratspräsident Karl Bucher im Mitte Dezember erschienenen Aktionärsbrief fest. Der Nettoumsatz dürfte um 15 Prozent auf 34 Millionen Franken zunehmen. Das Ebitda wird voraussichtlich rund 10 Millionen Franken betragen, 21 Prozent mehr als im Vorjahr. «Nach den Corona-Jahren gibt uns der gute Geschäftsverlauf den Spielraum, zu einer nachhaltigen Dividendenpolitik zurückzukehren», halten Bucher und Füssenich weiter fest.

Im ausgelaufenen Jahr wurde das Plangenehmigungsverfahren für die Erneuerung der Pendelbahn Weggis–Kaltbad beim Bundesamt für Verkehr gestartet. Bis zum Spatenstich wird jedoch noch einige Zeit verstreichen. Das Bewilligungsverfahren hatte interessante Fakten an den Tag gebracht: Die Fotovoltaik-Anlagen auf den Stationsdächern können bis zu 20 Prozent des Strombedarfs der Bahn decken. Zudem soll die Abwärme des Bahnbetriebs dem Mineralbad auf Kaltbad zur Verfügung gestellt werden.

 

Pendlerstatistik zeigt in die richtige Richtung

Aus den Zahlen des Bundesamts für Statistik können die Pendlerströme 2021 herausgelesen werden. Diese zeigen, dass täglich rund 27 800 Schwyzerinnen und Schwyzer über die Kantonsgrenze pendeln, während rund 15 800 Personen jeden Tag aus einem anderen Kanton an einen Ort im Kanton Schwyz pendeln. Der sich somit ergebende Pendlersaldo ist mit minus 12 000 Personen zwar immer noch negativ, 2019 lag er jedoch noch bei 15 800 Personen.

«Es ist uns gelungen, den negativen Pendlersaldo zu stabilisieren. Obwohl die Bevölkerung in den vergangenen Jahren weiterhin stark gewachsen ist, sind in dieser Zeit viel mehr Stellen bei uns geschaffen worden», lautet die Einschätzung von Urs Durrer, kantonaler Leiter des Amts für Wirtschaft. Ziel sei es, in den kommenden Jahren den negativen Pendlersaldo weiter zu reduzieren.

Rund 13 000 Personen pendeln täglich vom Kanton Schwyz in den Kanton Zürich, während 5500 Personen den umgekehrten Weg von Zürich nach Schwyz antreten. Dahinter folgen Zug mit einem negativen Saldo von 4000 Personen und Luzern mit einem Minus von knapp 1300 Personen.

Lesebeispiel: Schwyz hat mit 12 938 Wegpendlern nach Zürich und 5475 Zupendlern aus Zürich einen Negativsaldo von 7463. Grafik Bote der Urschweiz

 

Sieben Gemeinden senken 2024 die Steuern

Nun sind alle Voranschläge verabschiedet, und es ist eine Aufstellung aller Budgets und der Steuerfüsse 2024 möglich. Das kantonale Amt für Finanzen hat die Medien mit einer Übersicht bedient: Das budgetierte Defizit aller Bezirke und Gemeinden steigt gegenüber dem Vorjahr um 16,9 Millionen Franken. Der Gesamtaufwand nimmt gegenüber 2023 um 7 Prozent respektive 63 Millionen Franken zu – und übersteigt erstmals die Milliardengrenze (1027,4 Millionen Franken).

Die Gemeinwesen rechnen für das Jahr 2024 erneut mit höheren Steuererträgen und budgetieren einen Ertrag von 991 Millionen Franken, was einem Zuwachs von 46,1 Millionen Franken (+5 Prozent) entspricht. Sieben Bezirke und Gemeinden senken die Steuern: Einsiedeln, Küssnacht, Arth, Schübelbach, Rothenthurm, Freienbach und Feusisberg.

Der Bezirk Einsiedeln führt dabei die Rangliste an. Er hat den Steuerfuss für 2024 um 20 Prozent einer Einheit reduziert. Feusisberg führt zudem einen separaten Steuerfuss für juristische Personen ein, und Schübelbach senkt diesen um 50 Prozent einer Einheit auf 100 Prozent. Nebst diesen beiden Gemeinden setzen auch Altendorf, Wollerau und Freienbach auf separate Steuerfüsse für juristische Personen. «In den Finanzplänen zeigt der neue Finanzausgleich seine Wirkung, und einige Gemeinwesen stellen Steuersenkungen in Aussicht», fasst das Amt für Finanzen zusammen.

Die Bezirke und Gemeinden planen 2024 ausserdem Investitionen in der Höhe von 249,6 Millionen Franken.

Den Spitzenplatz bei der Steuerbelastung nehmen weiterhin die drei Höfner Gemeinden ein. Neu ist Freienbach wieder alleiniger Spitzenreiter. Tabelle Kanton Schwyz

 

SZKB mit Topbewertungen von der Handelszeitung

In einem Rating des Wirtschaftsblatts belegt die SZKB als beste Zentralschweizer Bank gleich mehrmals einen Spitzenplatz. Besonders überzeugen konnte die Schwyzer Kantonalbank mit dem ersten Platz bei der Bewertung der Banken für Privatkunden in der Zentralschweiz. In der Kategorie des Kredit- und Hypothekarangebots liegt die Schwyzer Staatsbank sogar auf dem ersten Rang aller Schweizer Banken. Beim Spar- und Vorsorgeangebot musste die Kantonalbank nur der Bank WIR den Vortritt lassen.

Eine weitere Toprangierung fährt die Schwyzer Kantonalbank im Bereich Service und Beratung ein. Hier reicht es für den fünften Platz.

 

Wirtschaft nahm markanten Aufschwung nach Covid

Im Jahr 2021 hat sich die Wirtschaft des Kantons Schwyz nach der Covid-19-Pandemie wieder erholt. Gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) zu Preisen des Vorjahres ist die Schwyzer Wirtschaftsleistung um 6,8 Prozent gestiegen, während das BIP auf nationaler Ebene um 5,4 Prozent zulegte. Das Schwyzer BIP pro Kopf stieg um 5,8 Prozent und liegt nun bei 66 333 Franken.

Schweizweit belief sich das BIP pro Kopf auf 85 396 Franken, was einer Zunahme um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Ergebnisse gehen aus den jüngsten Erhebungen des Bundesamtes für Statistik hervor.

 

Verschiedenes

Das Casino Pfäffikon bleibt in seiner Zone unbestritten

Ende 2024 liefen die bisherigen Spielbankenkonzessionen aus. Der Bundesrat erteilte 22 Konzessionen für den Betrieb von 2025 bis Ende 2044. Dazu gehört auch die Zone 13 (Schwyz), in der das Casino Pfäffikon unbestritten ist und erwartungsgemäss problemlos konzessioniert wurde.

Diskussionslos obsiegte das Mutterhaus des Casinos Pfäffikon, die Swiss Casinos Holding AG, auch in Zürich sowie in Bern, wo es eine Finanzbeteiligung hält. In anderen Zonen jedoch war es mit Konkurrenz konfrontiert. So hätten sie sich als «Bisherige» in St. Gallen gegen einen Neubewerber durchgesetzt, freut sich Thomas Cavelti, der Direktor des Casinos Pfäffikon. Als Wermutstropfen bezeichnet Cavelti lediglich die Absage des Bundes, ihr neues Casino in Oftringen zu bewilligen. Geplant ist, dass das Casino Pfäffikon in einen Neubau in der Halten Pfäffikon ziehen möchte. Dieses Vorhaben hinkt allerdings wegen Einsprachen seinem Zeitplan hinterher.

Alle zwölf Gesuchstellerinnen, die zusätzlich ersucht hatten, Spielbankenspiele auch online durchführen zu dürfen, erhielten vom Bundesrat grünes Licht. Damit erhält Pfäffikon zusätzliche Konkurrenz von Locarno und St. Moritz.


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